Stéphanie Rondoz, Direktorin | Récital Residenz
Lesen Sie das Interview mit Stéphanie Rondoz, in dem sie über ihre Ziele, Motivation und Herausforderungen spricht.
Stéphanie Rondoz, Sie haben gerade die Leitung der Récital Residenz in Merl übernommen. Was hat Sie dazu bewogen, diese Stelle anzunehmen?
Ich habe eine Grundausbildung als Krankenschwester, einen Beruf, den ich viele Jahre lang in Luxemburg ausgeübt habe. Ich habe etwa 15 Jahre lang in einem Altersheim in Wiltz und anschließend fünf Jahre lang in einem anderen Altersheim in Esch-Alzette gearbeitet. Mir gefällt es sehr gut im Bereich des Langzeitaufenthalts. Es gibt mir die Möglichkeit, echte Beziehungen zu Menschen aufzubauen, die man betreut. Mir gefällt diese Beständigkeit. 2010 wurde ich zur Abteilungsleiterin in einer anderen Residenz befördert und 2019 zur Leiterin der Abteilung Pflege und Betreuung ernannt. Von diesen eher administrativen Aufgaben angezogen, begann ich einen Master in Management im sozialen Sektor. Ich nahm also mein Studium in Luxemburg wieder auf, in einem Studiengang, der in Partnerschaft mit der Universität Metz angeboten wurde. Die Leitung der Residenz Récital wirkte auf mich wie die ideale Möglichkeit meine neuen Kenntnisse in einem soliden Umfeld umsetzen zu können. Dementsprechend freue ich mich schon auf dieses neue Kapitel meiner Karriere als auch der Altenpflege in Luxemburg.
Was motiviert Sie an Ihrem Beruf?
Es ist die Möglichkeit, meine Erfahrung in einem brandneuen Wohnheim einzusetzen. Die Hochwertigkeit des Etablissements und natürlich auch der angebotenen Leistungen als auch mein natürlicher Drang, Menschen zu helfen, waren ausschlaggebend, dieses Arbeitsverhältnis einzugehen. Es ist ein sehr angenehmes Umfeld. Aus persönlicher Sicht ist es eine große Herausforderung, aber auch Freude, dieses neue Kapitel in meiner Karriere zu beginnen!
Was sind Ihrer Meinung nach die Grundpfeiler um in dieser Position zu bestehen?
Zuhören, Fürsorge und Zusammenarbeit. Alle drei halte ich für unverzichtbar.
Wie würden Sie die Funktion Ihrer Tätigkeit definieren?
Ich möchte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein angenehmes Arbeitsumfeld bieten, in dem sie mit Begeisterung, Engagement und Wohlwollen bei der Sache sind. Sie sollen aus Freude und nicht aus Notwendigkeit zur Arbeit kommen.
Den Bewohnern möchte ich ein ansprechendes Lebensumfeld bieten, einen Ort, an dem sie sich wie zu Hause fühlen, mit dem zusätzlichen Bonus, sich sicher betreut, gepflegt und wahrgenommen zu fühlen. Meine Aufgabe ist es also, den Ansprüchen aller Menschen, mit denen ich den Alltag teile, gerecht zu werden. Hierzu möchte ich ein bestimmtes Niveau an Fachwissen aufrecht erhalten und weiterhin Kompetenzen einsetzen und Bereiche, in denen ich Defizite habe, verbessern. Ich teile die Ansicht, dass man in seinem Leben nicht auslernt und jeden Tag etwas dazu lernen kann. Ich liebe es zu lernen und mich zu entwickeln, Fortschritte zu machen und Neues zu entdecken.
Haben Sie einen Leitsatz, ein Mantra?
In allen Widrigkeiten des Lebens gibt es früher oder später Positives zu entdecken.
Wie unterscheidet sich die Récital Residenz äußerlich von anderen Seniorenheimen?
Sie befindet sich in einem ganz neuen Stadtteil und fügt sich sehr gut in die ruhige und zugleich lebhafte Umgebung ein. Auf den ersten Blick wirkt sie wie ein klassisches Wohnheim. Man kann es nicht als Pflegeheim bezeichnen, auch wenn diskret an die besonderen Bedürfnisse älterer Menschen gedacht wurde, damit sie sich z. B. sicher bewegen können. Es wirkt also weniger klinisch als manche andere Wohnheime.
Was ist Ihrer Meinung nach der wichtigste Aspekt bei der Betreuung älterer Menschen?
Ältere Menschen sollen sich wohl und geborgen in ihrem Umfeld fühlen – dies beinhaltet natürlich der Austausch in ihrer Muttersprache. Es ist sehr wichtig, dass sie sich wahrgenommen und verstanden fühlen. Es ist wichtig, dass die Betreuung eine vertraute Küche beinhaltet und dass sie in ihrem Zeitgeist mit ihren Traditionen und ihrer Kultur respektiert werden – nur so können sie sich zu Hause fühlen.